Schwyzer Kantonales Schwingfest Ibach-Schwyz, 18.07.2021
Christian Schuler vergoldet seinen Triumpf
Das Schwyzer Kantonalschwingfest 2021 wird als eines der speziellsten Kantonalen in die bald hundertjährige Schwyzer Verbandsgeschichte eingehen. Zum einten, weil aufgrund der Corona Massnahmen keine Zuschauer erlaubt und den Schwingern keine Gaben abgegeben wurden. Zum anderen, weil der Rothenthurmer Eidgenosse Christian Schuler seinen 100. Schwingerkranz gleich auch noch mit dem verdienten Festsieg vergoldete. Der Schwyzer Kantonalverband, der dieses Jahr unter der Leitung von Präsident Rene Schelbert das organisierende OK bildete, holte aus den erschwerten Bedingungen das Maximum heraus.
Mit dem Schwyzer Kantonalen 2021 endete nach vier Wochen der Kranzfestreigen auf der Sportanlage Wintersried in Ibach. Aufgrund der sintflutartigen Regenfälle die ganze Woche hindurch war der Sportrasen nicht mehr brauchbar für ein Schwingfest und das OK zügelte am Samstag den Festplatz kurzerhand auf eine andere Wiese. Petrus schloss rechtzeitig seine Schleusen und der Wettkampf konnte bei angenehmen Bedingungen durchgeführt werden. Frühmorgens traten 206 Schwinger aus dem ganzen Innerschweizer Verband zum Apell an. Die Einteilung unter der Leitung von Marcel Steinauer hatte auch schon dankbarere Aufgaben. Die Verletzungshexe wütete dieses Jahr im ganzen ISV besonders heftig. Dazu kam, dass mehrere starke Schwinger am Vortag auf dem Weissenstein aktiv waren und darum das Schwyzer ausliessen. Dies alles führte zu einem eher schwachen Teilnehmerfeld mit nur gerade drei Eidgenossen am Start.
Christian Schuler eine Klasse für sich
Christian Schuler hob sich den ganzen Tag hindurch deutlich von der Konkurrenz ab. Ruhig, fokussiert und bestimmt ging er in jedem Gang ans Werk, kam zu schnellen Erfolgen und stand mit fünf Siegen verdient im Schlussgang. Auf eher leisen Sohlen schlich der Obwaldner Toni Omlin in die Endausmarchung vor. Dank dem Sieg im fünften Gang gegen den Schwyzer Marcel Arnold hatte Omlin nach fünf Gängen einen Viertelpunkt mehr auf dem Konto als der Luzerner Urs Doppmann, der im fünften Gang die Überraschung schaffte und den Eidgenossen Reto Nötzli bezwang. Der Schlussgang war dann eine kurze Angelegenheit. Nach knapp einer Minute brachte Favorit Schuler Omlin zu Boden und blieb hartnäckig dran, bis der Sieg vollendet war. Christian Schuler ist der 31. Schwinger, der in den erlauchten «Hunderterklub» emporsteigt. Doch die wenigsten davon konnten ihren 100. Kranz gleich auch noch mit einem Kranzfestsieg schmücken.
Fast perfekte Kranzausbeute
Am Abend konnten von möglichen 37 Kränzen 36 abgegeben werden. Die Kranzverteilung sah wie folgt aus: SZ 15, LU 11, ONW 5, UR 3, ZG 2. Urs Doppmann, Adrian Steinauer und Roger Bürli blieben allesamt im ersten Gang sieglos. Doch mit je fünf Siegen in Serie belegten sie zuletzt vorderste Plätze. Erfreulicherweise durften am Abend acht Schwinger ihren ersten Kranz in Empfang nehmen. Als bester von ihnen klassierte sich Samuel Schwyzer. Mit einem tollen Notenblatt belegte der junge Luzerner den sonnigen dritten Rang. Mit dem 19jährigen Mythenverbändler Lukas von Euw und Christian Lagler Hirzel gab es auch zwei Neukranzer für den Schwyzer Verband. Vor allem dem 29jährigen, dem Schwingklub Einsiedeln angehörenden Christian Lagler gönnte jeder seinen grossen Tag. Der Sohn von Fussstich Ungeheuer Christian Lagler sen. scheiterte schon mehrmals um den Kranz, doch diesmal lachte die Sonne auch für ihn.
HRU
Anzahl Schwinger | 206 |